Freitag, 17. Oktober 2014

Der wahre Wert der Kaffeepause

"Kommst Du auch einen Kaffee trinken?". "Um viertel vor in der Cafeteria?". So oder ähnlich tönt es jeden Morgen an zehntausenden Arbeitsplätzen in der ganzen Schweiz. Meist eine willkommene Unterbrechung ist die Kaffeepause aber nicht nur gern gesehen. Arbeitgeber schauen dem Treiben um die Kaffeemaschine oft etwas misstrauisch zu, noch mehr vermutlich seit eine britische Studie 2010 die Kosten auf 490 Euro pro Mitarbeiter und Jahr beziffert hat.


Studie IFOP France - 2012
Bei unseren Nachforschungen zum Thema Kaffeepause sind wir interessanterweise auf viel mehr französische Quellen als auf deutsche gestossen. Nebenstehende Grafik aus einer französischen Studie zum Beispiel zeigt die Vorteile der Kaffeepause aus der Sicht der Arbeitnehmer (Kaffee mit Crema) und der Arbeitgeber (ohne Crema). So denken 92% der Arbeitnehmer, eine kurze Pause von beruflichen Zwängen sei einer der wichtigesten Vorteile der Kaffeepause wohingegen bei den Arbeitgebern "nur" 84% dies als Vorteil ansehen. Oder 70% der Arbeitnehmer finden die Kaffeepause lasse sie motivierter an die Arbeit gehen, bei den Arbeitgebern sehen das nur 60% so. Über all diese Zahlen lässt sich vortrefflich streiten, am besten bei einer Tasse Kaffee, natürlich. Wir aber möchten vor allem den wahren Werten der Kaffeepause kennen.



Copyright WaveBreakMedia Ltd, Getty Images
In einem unserer Facebook-Beiträge dieser Woche verlinkten wir einen Artikel des Tagesspiegels über die Liebe der Finnen zum Kaffee und die ihnen heilige Kahvipaussi. Am Schluss meinte einer der Protagonisten „Wenn Sie Goldman Sachs fragen, werden sie Ihnen sagen, dass die Kaffepaussi bald Geschichte ist.“ Dies vor allem weil der Druck in der Arbeitswelt wachse und damit das Tempo, und sich im Büro deshalb die meisten mit ihrem Becher an den Schreibtisch zurückziehen. Diese Gefahr sieht auch Danièle Linhart, Arbeits-Soziologin und Forschungsdirektorin am französischen Institut CNRS: "Die einfache Tatsache, eine Kaffeepause zu machen bedingt, de facto, freie Zeit zu haben. Nun steht aber die Vorstellung von frei zur Verfügung stehender Zeit im totalen Widerspruch mit der heute essentiellen Vorstellung von Produktivität". Man dürfe im heutigen Berufsalltag nicht den Anschein von Gemütlichkeit erwecken, egal in welchem Unternehmen man arbeite.



Demgegenüber stehen aber unzählige Studien die aufzeigen, wie wertvoll eine Kaffeepause für das Unternehmen tatsächlich ist. So sieht zum Beispiel Thomas Mauch auf dem Blog imGriff.com  in der obligatorischen Kaffeepause " ein durchaus modernes “Tool”: Interaktiv und userorientiert, selbstorganisiert und selbstgesteuert. Und die geringen Kosten machen es zum perfekt geeigneten Instrument für, sagen wir mal, wirtschaftlich eher anspruchsvolle Zeiten." Weiter meint Mauch: "Kosteneinsparungen und Effizienzpotenziale sind in vielen Firmen zur Zeit en vogue. Mein Beitrag dazu ist ein ganz humaner Vorschlag: Die obligatorische Team-Kaffeepause. Die nämlich ist ein häufig unterschätzter Kommunikationskanal und ein wirksames und kostengünstiges Instrument zur Teamentwicklung." Und genau darin liegen denn auch die wahren Werte der Kaffeepause. Dem widerspricht auch Danièle Linhart nicht, wenn sie feststellt, dass heute eine richtiggehende Einmischung des Managments in die Kaffeepause stattfindet bei der es darum geht, diese möglichst produktiv und rentabel zu gestalten!



Die Kaffeepause also nicht mehr als Pause, als Innehalten, Luft holen, Energie tanken sondern als informelle Kommunikations-plattform, Wissensaustausch- und Networking-Platz im Dienste des Shareholder-Values?
Letzten Sonntag, bei einem Glas Wein, haben wir mit dem französischen Personal-Spezialisten Xavier Delattre über dieses Thema diskutiert. Er war der Meinung, dass vor allem das Informelle die Kaffeepause und die Cafeteria zu einem enorm wichtigen Kommunikationsfaktor im Unternehmen mache. Dies funktioniere hervorragend und habe einen enormen Wert für die Produktivität, allerdings nur unter einer ganz bestimmten Voraussetzung: das Arbeitsklima müsse gut sein. Ansonsten würde das genaue Gegenteil eintreffen. Es nützt also nichts, die Kaffeepause obligatorisch zu erklären, wenn die Stimmung in der Firma mies ist. Und da hilft dann auch der beste Kaffee nicht weiter ...



Vor zwei Wochen wollten wir in unserem Blogbeitrag von Ihnen wissen, was für Sie das wichtigeste am Kaffee sei. Unsere Geschäftsleiterin Maria Müller antwortete auf diese Frage "Für mich ist es, glaube ich, das sich Hinsetzen, eine Pause machen und Geniessen." Und wenn dabei informell gute Ideen ausgetauscht, Kontakte geknüpft und Probleme im direkten Gespräch gelöst werden, ist doch das doppelter Gewinn oder eben eine dieser geschätzten win-win-Situationen. Wir machen Ihnen einen einzigartigen Vorschlag:

 Wie wäre es mit einer triple-win Situation?

Probieren Sie doch einfach unser "Kaffa Pro"-Angebot. Damit schaffen Sie bereits erste Voraussetzungen für ein gutes Betriebsklima, denn unser Wildkaffee ist einfach purer Genuss. Und zusätzlich zur obgenannten win-win-Situation tun sie gutes für den äthiopischen Regenwald, fairen Handel und ein wirklich nachhaltiges Kaffeeprojekt. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ganz viele wilde Kaffeepausen.

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